Allzeit gute Fahrt –
Mit dem Sportboot auf der Weser

Regeln, Tipps und Hinweise für Skipper

 
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“Sehen und gesehen werden!”

Große Schiffe haben im Vorausbereich große “tote Winkel”, die von der Brücke nicht eingesehen werden können. Halten sich Yachten in diesen Sicht-Bereichen oder Fahrwasser-Bereichen auf, führt dies in der Regel zu erheblicher Unruhe an Bord, da der Lotse nicht erkennen kann, wann das Boot auf den anderen Bug geht, besonders wenn aufgekreuzt wird. Aus der Sicht des Skippers mögen die Abstände mehr als ausreichend sein, denn er sieht das Schiff und er kann jederzeit den Kurs ändern. Aber die andere Seite...?

Skipper, Kapitän und Lotse können konfliktfrei zusammenarbeiten. Wir empfehlen daher auf UKW Kanal 06 empfangsbereit zu sein, die Maschine jederzeit startklar zu haben, gebührenden Sicherheitsabstand zu wahren, den nicht einsehbaren toten Winkel im Vorausbereich zu meiden und die eigenen Absichten klar und deutlich für das Großschiff anzuzeigen. Ob ein Aufkreuzen im Fahrwasser sinnvoll ist, bitten wir sorgfältig abzuwägen.

 

Abstand halten!

Im Bereich der Metaleurop/Blexen für Nordenham, im Bereich Rechtenfleth bis Sandstedt für Brake, im Bereich Moorlosen Kirche bis Schleuse Oslebshausen für Bremen werden oft Schlepper angespannt, die dazu sehr dicht an das Schiff heran laufen müssen. In dieser Phase ist ein gebührender Abstand trotz der sehr beengten Verkehrsfläche aus der Sicht der Schiffsführung wichtig. Die Geschwindigkeit der beteiligten Fahrzeuge ändert sich dabei nur wenig.
In den meisten Fällen wird ein „langsames” Schiff schneller als eine Yacht sein und diese überholen.

 

Via Funk immer in Kontakt

Sportfahrzeuge sollten auf der Weser mit eingeschaltetem UKW Gerät fahren und ständig auf Kanal 6 ansprechbar sein. Neben den Revierkanälen 5, 82, 21, 19, 78 und 81 geben die an- und ablegenden bzw. flussaufwärts- und flussabwärts fahrenden Schiffe in den jeweiligen Weserhäfen ständig Manöver- und Positionsmeldungen auf Kanal 6 ab. Gleiches gilt für die Kommunikation mit den angespannten Schleppern und anderen Schiffen. Dies versetzt jeden Skipper auf der Weser in die Lage, bestens über das Verkehrsgeschehen informiert zu sein. Eine Ausnahme bildet das Anlegen in Nordenham auf Kanal 13 und das Anlegen in Brake auf Kanal 10.

 

Von der Geestemünde bis nach Bremen –
Besonderheiten auf der Weser!


Im Hafen Nordenham/Brake . . .

Anlegende Schiffe drehen standardmäßig bei Flut je nach Schiffsgröße im Wendebecken von Nordenham/Brake oder in Höhe des Liegeplatzes über Steuerbord (im Uhrzeigersinn) und beanspruchen dabei oft die gesamte Fahrwasserbreite. Bei dem Drehen können die Vor- und Achterschlepper unvermittelt an bis zu 60 Meter langen Schleppleinen vor und hinter dem Schiff auftauchen. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, erheblichen Sicherheitsabstand einzuhalten, zumal die Schiffe mit großer Maschinenleistung manövrieren. Wegen der Enge, der Größe des Schiffes und der Strömingsverhältnisse kann ein einmal begonnenes Manöver nicht mehr abgebrochen werden; ein Ausweichen des Großschiffes ist physikalisch unmöglich! Nach dem Drehen werden die Schiffe rückwärts zum Liegeplatz gefahren. Während der Ebbe gehen die Schiffe im Allgemeinen ungedreht bzw. vorwärts Längsseite. Auch hier gilt es, den Sicherheitsabstand zu wahren; die Schlepper ändern ebenfalls oft und schnell ihre Position zum Schiff.

Die Schleuse Bremen Oslebshausen . . .

Rückwärts in die Schleuse einlaufende Schiffe drehen standardmäßig in der Höhe zwischen Osterort 1 und Osterort 2 (Weser Tanking) über Steuerbord (im Uhrzeigersinn) und beanspruchen dabei die gesamte Fahrwasserbreite. Bei dem Drehen können die Vor- und Achterschlepper unvermittelt an bis zu 60 Meter langen Schleppleinen vor und hinter dem Schiff auftauchen. Hier muss erheblicher Sicherheitsabstand eingehalten werden, zumal die Schiffe mit großer Maschinenleistung manövrieren. Wegen der Enge, der Größe des Schiffes und der Strömungsverhältnissen kann ein einmal begonnenes Manöver nicht mehr abgebrochen werden, ein Ausweichen des Großschiffes ist physikalisch unmöglich! Anschließend werden die Schiffe rückwärts in die Schleuse gefahren. Vorwärts in die Schleuse einlaufende Schiffe wechseln im Allgemeinen in Höhe des Klöcknerhafens die Fahrwasserseite zur Ansteuerung/Einfahrt in die Schleuse. Auch hier gilt es, den Sicherheitsabstand zu wahren; die Schlepper, falls vorhanden, ändern ebenfalls oft und schnell ihre Position zum Schiff. Die Häfen Bremen Neustadt und Bremen Holzhafen: ...für Sportboote eigentlich betreten verboten...

Bremen Stahlwerke/Klöcknerhafen . . .

Rückwärts anlegende Schiffe drehen standardmäßig in Höhe der Dalbenlücke vom Klöcknerhafen (Terminal 3)im Uhrzeigersinn über Steuerbord und beanspruchen dabei die gesamte Fahrwasserbreite. Bei dem Drehen können die Vor- und Achterschlepper unvermittelt an bis zu 60 Meter langen Schleppleinen vor und hinter dem Schiff auftauchen. Hier muss erheblicher Sicherheitsabstand eingehalten werden, zumal die Schiffe mit großer Maschinenleistung manövrieren. Wegen der Enge, der Größe des Schiffes und der Ströumungsverhältnisse kann ein einmal begonnenes Manöver nicht mehr abgebrochen werden; ein Ausweichen des Großschiffes ist physikalisch unmöglich! Anschließend werden die Schiffe rückwärts durch die Dalbenlücke zum Liegeplatz gefahren. Vorwärts anlegende Schiffe wechseln im Allgemeinen in Höhe des Yachthafens Hasenbühren die Fahrwasserseite zur Ansteuerung/Einfahrt der Dalbenlücke. Auch hier gilt es, den Sicherheitsabstand zu wahren; die Schlepper ändern ebenfalls oft und schnell ihre Position zum Schiff.